Vom Bombenkrater zum Gewerbegebiet: Kampfmittelprüfung durch AVG in der Gemeinde Stichtse Vecht


Projektbeschreibung

Die Gemeinde Stichtse Vecht will ein Gewerbegebiet erweitern. Zur Vorbereitung darauf ist eine umfassende Oberflächen- und Tiefensondierung nach Kampfmittelresten durchgeführt. Zur Erweiterung des Gebiets gehört auch der Bau einer neuen Mülltrennstation. Eine interessante Erkundung der Kriegsvergangenheit und der Kriegsfolgen in der Region brachte überraschende Funde zutage.

Bombardierung des Bahnhofs Breukelen
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Region Breukelen von heftigen Luftangriffen heimgesucht, die bis heute Spuren hinterlassen haben. Alliierte Jagdbomber, darunter Typhoons und Spitfires, führten gezielte Angriffe auf wichtige deutsche Stellungen wie Truppenzüge und Brücken durch. Am 25. März 1945 wurden bei einem Bombenangriff auf den Bahnhof Breukelen etwa 100 alliierte Fliegerbomben abgeworfen, und ein Jagdbomber stürzte in der Nähe der Bahngleise ab.

Wiederholt Sprengkörper gefunden
Seit Kriegsende wurden im Gebiet von Breukelen immer wieder Blindgänger aus dieser Zeit gefunden, so auch im Jahr 2001, als eine Fliegerbombe entschärft werden musste. Die Auswirkungen dieser Ereignisse sind nach wie vor spürbar, und die aktuelle Kampfmittelüberprüfung wirft ein neues Licht auf die verborgene Geschichte des Gebiets.

Tiefensondierung geht den Dingen auf den Grund
Die Untersuchung hat bereits einige Granaten zutage gefördert, aber die Tiefensondierung enthüllte eine noch tieferliegende Geschichte. Bis zu einer Tiefe von etwa neun Metern unter die Erdoberfläche wurden verschiedene Techniken eingesetzt, um das Vorhandensein möglicher Sprengstoffe festzustellen. Eine harte Sandschicht in dieser Tiefe bildet eine natürliche Barriere, die ein weiteres Eindringen der Bomben in den Boden verhindert.

Einsatz von speziellen Detektionssystemen
Die komplexe Situation vor Ort erfordert den Einsatz unterschiedlicher Geräte. Zwischen der Hochspannungsleitung und der Bahnlinie Utrecht- Amsterdam Waren spezielle Detektionssysteme im Einsatz. Im Bereich mit Höhenbeschränkungen (z.B. wegen der Stromleitungen) Wurde ein kleineres mobiles System zur Tiefenortung eingesetzt, während auf den Abschnitten ohne Höhenbeschränkungen ein kettenbetriebenes System mit einem Hydraulikbagger zum Einsatz kam. Dieser Bagger verfügt über einen Mast, mit dem die Magnetometersonde effizient in den Boden gedrückt werden kann.

Die Bedeutung der Kampfmittelüberprüfung für Infrastrukturprojekte
Die Kampfmittelüberprüfung in der Stichtse Vecht zeigt nicht nur die physischen Spuren unserer Vergangenheit auf, sondern macht auch deutlich, wie wichtig eine sorgfältige Planung und Untersuchung für die Entwicklung neuer Infrastrukturprojekte ist. Durch das rechtzeitige Erkennen möglicher Gefahren durch Blindgänger können diese Projekte sicher gestartet oder fortgesetzt werden. Dadurch wird auch das Risiko einer Verzögerung der Arbeiten minimiert – und schloss dieses Projekt erfolgreich ab.

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AUDITOR

Gemeinde Stichtse Vecht

AUSFÜHRUNG

AVG Kampfmittelbeseitigung

JAHR

2024