Im Auftrag der Teunesen Zand en Grint BV hat AVG Explosieven Opsporing Nederland (AVG Kampfmittelbeseitigung ) Detektionsarbeiten im Naturschutzgebiet Koningsven am Fuße des deutschen Reichswaldes durchgeführt. Das Untersuchungsgebiet umfasste 27.000 m². Die Detektions- und Interpretationsarbeiten wurden von Dritten durchgeführt, wobei sich herausstellte, dass 112 einzelne Objekte verdächtig waren. AVG Explosieven Opsporing Nederland durfte sich diesen Objekten nähern, was zu einer Reihe von interessanten Funden führte.
112 Objekte ausgegraben
AVG hat die 112 Objekte Ende März in Augenschein genommen, identifiziert und gesichert. Es wurde schnell klar, dass unser Team eine ganze Reihe von Artillerieüberresten ausgegraben hatte. Einer der Funde war eine 5,5-Zoll-Brisanzgranate Mk1, die während des Zweiten Weltkriegs als eine der größeren britischen Artilleriegeschosse verwendet wurde. Es wurden auch viele Heckstücke von 3-Zoll-Mörsern gefunden, die zwar abgefeuert waren, aber noch Phosphorrückstände enthielten. Diese können sich auch nach all den Jahren noch spontan entzünden, wenn sie Sauerstoff ausgesetzt werden. Unser Team ließ sie daher kontrolliert ausbrennen und übergab sie zusammen mit den anderen gefundenen Gegenständen an den EODD (den niederländischen militärischen Kampfmittelbeseitigungsdienst).
Operation Market Garden
Die Tatsache, dass so viele Gegenstände gefunden wurden, war keine Überraschung. Die Operation Market Garden (bekannt aus dem Film „Die Brücke von Arnheim“) fand im September 1944 statt. Im Rahmen dieser Luftlandeoperation landeten mehrere Lastensegler versehentlich in der Nähe des Koningsven. Die Piloten hatten die Windmühle von Ven-Zelderheide mit der Windmühle von Groesbeek verwechselt. Letztere war ihre Landezone.
Koningsven voller deutscher Verteidigungsanlagen
Es blieb nicht bei Luftlandeoperationen. Die deutsche Kampfgruppe Hermann, eine improvisierte Kampfeinheit, führte während der Operation Market Garden einen Gegenangriff aus dem Reichswald heraus durch. Die deutschen Soldaten rückten über Milsbeek nach Mook vor, wo es zu schweren Gefechten kam. Luftaufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg und sogenannte Defence Overprints zeigen, dass sich in der Umgebung von Het Koningsven zahlreiche deutsche Verteidigungsanlagen befanden, darunter ein Panzergraben, diverse Stellungen und Schützengräben.
Gennep, Kleve und Goch schwer beschädigt
Im Februar 1945 fand hier die Operation Veritable statt: eine der größten alliierten Operationen des Zweiten Weltkriegs. Ziel war es, das Gebiet zwischen Maas und Rhein zu erobern und dann den Rhein zu überqueren. Über 1.500 Geschütze feuerten mehr als 13.000 Tonnen Munition ab, um den Angriff zu unterstützen. Dies war ein Artilleriebeschuss ohnegleichen: der größte an der Westfront im Zweiten Weltkrieg. Einige dieser Geschosse landeten im heutigen Untersuchungsgebiet. Der Vormarsch der Alliierten wurde durch das schwierige, schlammige Gelände und den erbitterten Widerstand deutscher Fallschirmjäger, die am Boden eingesetzt wurden, stark behindert. Es kam zu einem erbitterten Kampf, der in Orten wie Gennep, Kleve und Goch großen Schaden anrichtete. Für einige britische und kanadische Einheiten waren es die schwersten Kämpfe, die sie in Westeuropa erlebt hatten.
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PROJEKTSTANDORT
Milsbeek, die Niederlande
AUFTRAGGEBER
Teunesen Zand en Grint BV
AUSFÜHRUNG
AVG Explosieven Opsporing Nederland
(Kampfmittelbeseitigung)
JAHR
2022