Voruntersuchung nach möglichen Blindgängern in Gennep


Projektbeschreibung

Die Historiker von AVG Explosieven Opsporing Nederland führen derzeit in Gennep eine Voruntersuchung nach Sprengstoffresten aus dem Zweiten Weltkrieg durch: dem Ort, an dem AVG 1920 als Familienunternehmen gegründet wurde. Wie wichtig eine sorgfältige Voruntersuchung ist, war unseren Spezialisten angesichts der umfassenden Kriegsgeschichte der Stadt sofort klar.

Ziel in Gennep war es, den deutschen Vormarsch zu verlangsamen
In den Maitagen des Jahres 1940 hat die Wehrmacht mehrere Panzerzüge eingesetzt, um die niederländischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. In der Nähe von Gennep donnerte ein Panzerzug über die damalige Eisenbahnbrücke über die Maas, bevor er seinen Weg in Richtung Mill fortsetzte. Niederländische Soldaten hatten an mehreren Stellen in Gennep Landminen gelegt, um den deutschen Vormarsch zu verlangsamen. Vereinzelt kam es zu Gefechten, so z. B. an der Niersbrücke, wo ein Soldat bei dem Versuch, die Brücke zu sprengen, eine Kugel in sein Handgelenk bekam. Ein Zivilist wurde bei den Kämpfen an der Ferse getroffen.

Operation Market Garden
Bei der Operation Market Garden im September 1944, bei der die Brücke von Arnheim befreit werden sollte, schossen deutsche Soldaten in Gennep mit ihren Gewehren auf alliierte Lastensegler. Die alliierte Luftflotte löste offenbar Panik in den deutschen Reihen aus, denn später lagen überall zurückgelassene Gewehre, Helme, Rucksäcke und Gurte am Straßenrand.

Gennep: Trostloser Anblick für die Sieger
Die schwersten Kämpfe in dieser Region fanden im Februar 1945 während der Operation Veritable, auch bekannt als Reichswaldschlacht, statt. Bataillone der schottischen 51. Highland Division griffen Gennep von Norden her an und überquerten die Niers. Der Kampf um Gennep war von heftigen Nahkämpfen, Mörser- und Artilleriebeschuss geprägt. Britische Scharfschützen, die sich in Häusern versteckt hatten, nahmen ihre Gegner erfolgreich unter Beschuss. Als Gennep am 12. Februar 1945 befreit wurde, bot sich den Alliierten ein Bild der Verwüstung. Und da die deutschen Truppen die Zivilbevölkerung zuvor evakuiert hatten, gab es keine großen Menschenmengen, die den schottischen Befreiern zujubelten.

Auch nach dem Krieg explodieren Granaten
Im Juni 1946, als der Zweite Weltkrieg schon längst vorüber war, explodierten in Gennep erneut Granaten. Die Medien berichteten, dass dies wahrscheinlich auf die Zerstörung von Munition im Reichswald zurückzuführen war, wobei der Sprengstoff weggeschleudert wurde. „Das Heulen der umherfliegenden Granaten“ versetzte die Bewohner von Gennep in Angst und Schrecken, so dass sie in die Bunker flüchteten, um Schutz zu suchen.

Auch heute noch verbergen sich Sprengstoffreste im Boden
In Gennep werden auch heute noch regelmäßig Sprengstoffreste aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Etwa 10% der verwendeten Munition waren Blindgänger. Es ist daher ratsam, immer zuerst eine Voruntersuchung durchführen zu lassen, um bei Tiefbauarbeiten gefährliche Situationen sowie Verzögerungen bei der Ausführung zu vermeiden.

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PROJEKTSTANDORT

Gennep, die Niederlande

AUSFÜHRUNG

AVG Explosieven Opsporing Nederland
(Kampfmittelbeseitigung)

JAHR

2023