13-jähriger Junge findet zwei Handgranaten auf dem Spielplatz „De Bosrand“ in Well


Projektbeschreibung

Es wird den Bewohnern der Gemeinde Bergen (Noord-Limburg) nicht entgangen sein: Am Wochenende, 25. und 26. April 2020, fand der 13-jährige Bram Janssen auf dem Spielplatz in Well zwei Handgranaten aus dem Zweiten Weltkrieg. Daraufhin sperrte die Polizei den Spielplatz umgehend. Gleichzeitig wurde der Kampfmittelbeseitigungsdienst AVG Explosieven Opsporing Nederland beauftragt, das Gelände gründlich zu untersuchen und mögliche weitere Funde zu entfernen. Dieses Ereignis fand auch in der landesweiten Presse Beachtung. Medien wie das NOS jeugdjournaal (TV-Nachrichten für Kinder) sowie die Zeitungen Algemeen Dagblad und De Limburger berichteten ausführlich über den außergewöhnlichen Fund. Die große Frage ist jedoch, ob der Spielplatz inzwischen wieder sicher ist. Und was aus den gefundenen Granaten wurde.

Am Samstag, 25. April, suchten Bram und sein Cousin mit hilfe eines Metalldetektors den Boden des Spielplatzes „De Bosrand“ in Well ab. Bis dahin hatten die beiden höchstens leere Getränkedosen entdeckt. Aber als der Metalldetektor dieses Mal anschlug, war Bram sofort klar, dass es sich bei dem Fund um eine Handgranate handelte. Umgehend verständigte er die Polizei.

Zwei Handgranaten an einem Wochenende
Die Koninklijke Marechaussee sperrte daraufhin den Spielplatz. Kurz darauf erschien der Explosieven Opruimingsdienst Defensie (EODD – Kampfmittelräumdienst des Verteidigungsministeriums). Dieser nahm die Handgranate mit und machte sie später in Overloon unschädlich. Doch Bram entdeckte am nächsten Tag erneut eine Handgranate. Der zweite Fund sorgte dafür, dass der Spielplatz längerfristig gesperrt und AVG Explosieven Opsporing Nederland beauftragt wurde, das Gebiet gründlich zu untersuchen.

AVG entdeckt neun weitere Handgranaten
Einer der Spezialisten von AVG Explosieven Opsporing Nederland, Marco van Zwam, organisierte die Untersuchung auf dem Spielplatz und begleitete sie vor Ort. „Letztendlich haben wir neun weitere Handgranaten gefunden. Zwei befanden sich auf dem Spielplatz, die anderen außerhalb des Geländes“, berichtet er. Es handelte sich um englische Splittergranaten, genauer gesagt um die englischen Mills 36 aus dem Zweiten Weltkrieg. Nach Marcos Angaben lagen die Handgranaten nur fünf bis sechs Zentimeter unter der Oberfläche. „Jedes Kind hätte sie mit einer kleinen Schaufel leicht ausbuddeln können.“

Well im Zweiten Weltkrieg
Dass so viele Handgranaten in Well gefunden wurden, ist für die Historiker von AVG Explosieven Opsporing Nederland keine Überraschung. Schließlich befand sich Well in den letzten beiden Kriegsjahren an der Maas-Front. An der Maas und in der Nähe des Dorfs waren umfangreiche Schützengräben ausgehoben und Gefechtsstellungen angelegt worden. Von beiden Ufern aus wurde mit Artillerie geschossen.

Im Januar 1945 war Well Ausgangspunkt der deutschen Operation „Schneemann“, die am gegenüberliegenden Ufer der Maas bei Wanssum durchgeführt wurde. Dort gab es zu der Zeit einen kleinen deutschen Brückenkopf. Deutsche Soldaten mit wenig Kampferfahrung setzten von Well aus 13-jähriger Junge findet zwei Handgranaten auf dem Spielplatz „De Bosrand“ in Well mit Booten über die Maas ans andere Ufer, wo sie in die Kämpfe eingriffen – und große Verluste erlitten.

Anfang März 1945 wurde Well durch britische Marine-Kommandos vom Norden her befreit. Möglicherwiese wurden die Handgranaten dabei zurückgelassen oder achtlos weggeworfen.

Bram sprengt die Handgranaten
Was aber ist mit den jetzt entdeckten Handgranaten passiert? AVG Explosieven Opsporing Nederland hat die Handgranaten dem EODD übergeben. Dem staatlichen Kampfmittelräumdienst wurde ein Ort zugewiesen, an dem er die Granaten sicher unschädlich machen konnte. Da die gesamte Geschichte mit den Funden von Bram Janssen begonnen hatte, erhielt der 13-Jährige die ehrenvolle Aufgabe, das Kapitel zu beenden.

Nachdem der EODD eine Kuhle gegraben hatte, in der die Handgranaten zusammen mit dem Sprengstoff platziert wurden, durfte Bram den Auslöser drücken, damit die Granaten in sicherer Entfernung explodieren konnten.

Spielplatz wieder für sicher erklärt
Die wichtige Frage, ob der Spielplatz für Kinder und deren Eltern wieder sicher ist, beantwortet Marco mit einem überzeugenden „Ja!“ „Der gesamte Spielplatz wurde auf verschiedenen Ebenen untersucht.“
Sollten Sie in Zukunft einmal Sprengstoffe aus dem Zweiten Weltkrieg entdecken, verständigen Sie direkt die Polizei und rühren Sie die Objekte nicht an. Eine Granate kann durch die geringsten Erschütterungen explodieren – und das kann lebensgefährlich sein.