Sprengstoffuntersuchung im ökologischen Zentrum des Flevopolders: im Wald Larserbos


Projektbeschreibung

In der Nähe des einst geplanten Dorfes Larsen in Flevoland bei Lelystad liegt heute der Larserbos. In dem Wald verbergen sich vier kleine Strände von besonderem botanischem Wert. Dort wachsen unter anderem unterschiedliche seltene Pflanzen. Auch die Vogelwelt ist mit bis zu 45 verschiedenen Arten in dem Gebiet reichlich vertreten. Im Auftrag der Stichting Flevo-Landschap führte AVG Explosieven Opsporing Nederland in dem 10.976 m2 großen Gebiet Detektionsarbeiten durch. Unsere Arbeit diente als Vorbereitung für das Anlegen der zukünftigen Froschteiche.

AVG hat das Gebiet sowohl Geomagnetisch untersucht, als auch die gewonnenen Daten interpretiert. Dabei wurden 43 einzelne verdächtige Störobjekte entdeckt und die Verdachtspunkte durften auch geöffnet werden. Jedes der 43 Objekte wurde Anfang April identifiziert. Dabei wurden unter anderem fünf englische 20-mm-Sprenggranaten und eine deutsche 7,5-cm-Sprenggranate gefunden. Die Funde wurden gesichert und dem niederländischen Kampfmittelbeseitigungsdienst EODD übergeben. Die nachfolgenden Ausgrabungsarbeiten der Stiftung Flevo-Landschap können somit gefahrlos durchgeführt werden.

Abgestürzte Flugzeuge und gesunkene Schiffe
Lelystad gibt es seit 1967. Im Zweiten Weltkrieg bestand dieses Gebiet nur aus Wasser. Aber wie sind dann Blindgänger und Munitionsreste in Lelystad gelandet? In den Jahren 1940 bis 1945 stürzten tausende Flugzeuge auf niederländischem Boden ab. Mehrere Flugzeuge versanken im IJsselmeer, auch auf dem Gebiet des heutigen Flevoland. Dies hing mit den Flugrouten der alliierten Maschinen zusammen. Die Flugzeuge wurden von deutschen Jagdfliegern während ihres Einsatzes abgeschossen oder stürzten wegen eines Motorschadens ab. Darüber hinaus wurden Schiffe versenkt, darunter auch Schiffe der Kriegsmarine.

Schießübungen
Während des Zweiten Weltkriegs wurden auch regelmäßig Schießübungen abgehalten. Dabei wurden beispielsweise deutsche Flakgeschütze eingesetzt, die auf Ziele im IJsselmeer feuerten. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg führte die niederländische Armee Schießübungen auf dem IJsselmeer durch. Einheiten, die später unter anderem in Niederländisch-Ostindien eingesetzt wurden, führten hier ihre Übungen durch. Es ist also nicht verwunderlich, dass wir im Larserbos eine ganze Menge Munition gefunden haben.

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PROJEKTSTANDORT

Flevopolder, die Niederlande

AUSFÜHRUNG

AVG Explosieven Opsporing Nederland
(Kampfmittelbeseitigung)

JAHR

2023