Projekte - Kampfmittelsuche in den Wassergräben von De Bruuk

Kampfmittelsuche in den Wassergräben von De Bruuk


Projektbeschreibung

Ende Oktober 2018 hat unser Kampfmittelräumdienst „AVG Opsporing Explosieven Nederland“ im Auftrag der Provinz Gelderland und der staatlichen Forstverwaltung „Staatsbosbeheer” mit der Untersuchung der Wasserwege im Naturgebiet „De Bruuk“ bei Groesbeek angefangen. Die Wassergräben sollen verbreitert werden, um den Wasserdurchfluss zu verbessern. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Sickerwasser durch die Gräben abfließt – damit es dem wertvollen Naturgebiet De Bruuk weiterhin zugute kommt. Im Rahmen des „Programma Aanpak Stikstof (PAS)“ werden in dem Naturschutzgebiet mehrere Maßnahmen umgesetzt.

Mit De Bruuk besitzt Groesbeek ein sehr wertvolles und 100 Hektar großes Naturschutzgebiet in seinen Gemeindegrenzen. Es befindet sich im „Bekken van Groesbeek“ an den Ausläufern des Reichswaldes. Dieses Gebiet wurde 1940 als erstes Grasland vom niederländischen Staat erworben und ist heute eines der ältesten und bedeutendsten Naturschutzgebiete der Niederlande. De Bruuk ist ein Feuchtgebiet, das durch Sickerwasser aus den umgebenden Hügeln gespeist wird. Es besteht teilweise aus Flächen mit Herbst-Blaugras und ist deshalb als „Natura 2000”-Gebiet geschützt.

Schwere Gefechte
Dass hier nach Sprengstoff und Munitionsresten gesucht werden muss, ist nicht verwunderlich. Im Zweiten Weltkrieg haben hier heftige Gefechte stattgefunden. Unter anderem in der Nacht vom 1. auf den 2. Oktober 1944. Damals mussten die Menschen so schnell wie möglich evakuiert werden, da ein Großangriff der deutschen Truppen auf Groesbeek erwartet wurde. Die deutschen Verbände starteten in jener Nacht einen der schwersten Angriffe in dieser Region. Das Ziel bestand darin, eine Ausfallbasis Richtung Waal-Brücke in Nimwegen zu schaffen. Zum Glück für Groesbeek konnten die amerikanischen Truppen mit großer Mühe den Angriff abwehren. Die Wehrmacht musste sich mit großen Verlusten zurückziehen.

Non-Realtime-Detektion
Inzwischen wurde ein ca. 60.600 m² großes Gebiet mit dem neusten System von Vallon überprüft. Nach der Detektion wurden die gesammelten Daten ausgewertet und auf verdächtige Objekte durchforstet. Anschließend wurden
die Objekte genauer unter die Lupe genommen. Die Funde von AVG Explosieven Opsporing Nederland reichten von dem Geschoss einer 25-Pfünder-Haubitze bis zu Überresten von Mörsergranaten. Wenn alle Kampfmittel in
dem betroffenen Gebiet entschärft wurden, erhält der Hauptgraben einen völlig neuen Verlauf durch die heutigen Wiesen und Felder.

PROJEKTSTANDORT:

Groesbeek, die Niederlande

AUSFÜHRUNG:

AVG Explosieven Opsporing Nederland (Kampfmittelbeseitigung)

AUFTRAGGEBER:

Die Provinz Gelderland und der staatlichen Forstverwaltung „Staatsbosbeheer”

JAHR:

2018