AVG führt Kampfmitteluntersuchung im Flevopolder durch


Projektbeschreibung

Im Auftrag der Forstverwaltung Flevoland hat AVG Explosieven Opsporing NL Detektionsarbeiten in einem 177.553 m2 großen Gebiet durchgeführt, das als Flevopolder bekannt ist. Unsere Abteilung hat das Gebiet sowohl untersucht als auch interpretiert. Dabei wurden 572 einzelne verdächtige Objekte entdeckt, die wir auch näher begutachtet haben.

Die 572 Objekte haben wir zwischen Ende Mai und Mitte August Stück für Stück identifiziert. Zum Leidwesen der Kollegen sind dabei dieses Mal keine spektakulären Funde oder Munitionsreste aufgetaucht. Daher können die geplanten Erdarbeiten der Forstverwaltung sicher durchgeführt werden.

Flevopolder für Schießübungen genutzt
Dieses Gebiet war als verdächtig eingestuft worden, weil der Flevopolder früher für Schießübungen auf dem Schießstand Horst genutzt wurde. Auf dem Schießplatz schossen deutsche Truppen mit leichten und mittleren FLAK-Waffen (Flugabwehrkanonen) mit einem Kaliber von 2 bis 3,7 cm auf feststehende Ziele im IJsselmeer sowie auf von Flugzeugen gezogene Säcke.

Verschiedene Waffentypen
Der Schießstand blieb bis Anfang 1945 in Betrieb. Ab Anfang 1946 war der Schießstand in Horst wieder voll in Betrieb. Für Niederländisch-Ostindien bestimmte Flugabwehr-Artillerieeinheiten absolvierten hier ihre Übungen. In der Zeit von 1953 bis 1955 schoss die zuständige Testkommission dort mit verschiedenen Waffentypen wie der 2-cm-Flugabwehrkanone Hispano Suissa.

Von der britischen zur amerikanischen Armeeorganisation
In den frühen 1950er Jahren wechselte die niederländische Armee von der britischen zur US-amerikanischen Armeeorganisation. Die Flugabwehrartillerie erhielt daraufhin Waffen mit größerer Reichweite, für die der Schießstand in Horst weniger geeignet war. Infolge der Umstrukturierung erhielt beispielsweise die Infanterie rückstoßfreie Geschosse (TLV) in den Kalibern 57, 75 und 106 mm, und fast alle Waffen- und Dienstabteilungen mussten auf das Maschinengewehr .50 umsteigen (Quelle: P. Yska, „Schießplatz Horst“).

Schießübungen und abgestürzte Flugzeuge im Flevopolder
Der Flevopolder und damit das von der AVG untersuchte Gebiet wurde nach Beendigung der Schießübungen trockengelegt. Bei dem Boden des Flevopolders handelt es sich um den ehemaligen Meeresboden des IJsselmeers. Daher gilt das Gebiet als verdächtig für Munitionsreste. Dort wurden nämlich nicht nur Schießübungen abgehalten, sondern auch mehrere Flugzeuge stürzten im Laufe des Krieges im Flevopolder ab.

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PROJEKTSTANDORT

Flevopolder, die Niederlande

AUFTRAGGEBER

Forstverwaltung Flevoland

AUSFÜHRUNG

AVG Explosieven Opsporing Nederland
(Kampfmittelbeseitigung)

JAHR

2022