Historische Voruntersuchung: Ein vergessenes Artilleriegefecht in Valkenburg

Een voorbeeld van Historisch Vooronderzoek door AVG Explosieven Opsporing Nederland.

Historische Voruntersuchung: Ein vergessenes Artilleriegefecht in Valkenburg

Eine Voruntersuchung nach Kampfmitteln aus früheren Zeiten besteht in der Praxis meist aus zwei Teilen: der Analyse historischer Quellen und der Auswertung von Luftaufnahmen. In der Regel beginnt der Prozess mit der Sammlung von Fakten aus Büchern, Archiven und Webseiten. Anschließend werden die Daten mit Hilfe einer Analyse von Luftaufnahmen bestätigt. Dabei kann es vorkommen, dass auf den Luftaufnahmen Tatsachen festgestellt werden, die in keinen Quellen belegt sind. Dabei kann es sich um Krater aus Bombennotabwürfen oder Verteidigungsstellungen außerhalb bewohnter Gebiete handeln. Falls es keine Zeugen gab, wurden diese Stellungen auch nicht dokumentiert. Piloten haben sich in den seltensten Fällen die Mühe gemacht, aufzuschreiben, wo sie ihre Bomben abgeworfen haben – vor allem dann, wenn es sich dabei um sogenannte Notabwürfe handelt, die im Rahmen eines Luftkampfes stattgefunden haben. Und für die Verteidigungsstellungen der deutschen Soldaten gibt es oft nur wenige Quellen. Die Soldaten selbst haben kaum diesbezügliche Informationen hinterlassenen. Wenn die Stellung auf einem Acker lag, wurde die Anlage oft Jahre später vom Landwirt zugeschüttet. Auch dazu gibt es kaum Aufzeichnungen.  

Manchmal ist es genau umgekehrt: Dann gibt es Informationen in der Literatur, aber die Luftaufnahmen liefern keine Beweise dafür. Ein Beispiel hierfür ist die Vorunteruntersuchung in Valkenburg. Dabei wurde der nördliche Hügel der Stadt untersucht. Aus verschiedenen Quellen ging hervor, dass hier ein schweres Artilleriegefecht stattgefunden hat. Deutsche Truppen hatten sich auf und am nördlichen Hügel eingegraben und beschossen von dort aus die Alliierten, die in die Stadt vorrückten. Die Artillerie der Alliierten erwiderte das Feuer umgehend. Ein kombinierter Angriff aus Bodentruppen und Artilleriefeuer zwang die deutschen Truppen schließlich zum Rückzug. Die beteiligten amerikanischen Truppen bezeichneten die Kämpfe als schwerstes Gefecht seit der Invasion in Frankreich. Dennoch waren auf den Luftaufnahmen keine Hinweise auf die Schlacht zu erkennen. Das kann beispielsweise daran liegen, dass das Gebiet bewaldet war. Oder dass die Luftaufnahmen von schlechter Qualität waren. Schließlich wurde dank schriftlicher Dokumente und eines Fotos das betroffene Gebiet eingegrenzt. So wurde ein Foto einer Pak 40 (deutsches Panzerabwehrgeschütz) vor der Villa Leeuwenhorst entdeckt. Der genaue Standort dieses Geschützes wurde tatsächlich gefunden – mithilfe von Google Earth, logischem Denken und militärischem Verständnis. Auf die gleiche Weise wurde bei anderen Stellen vorgegangen. Eine Kombination aus Literatur, in der das betreffende Gebiet beschrieben wurde, militärischem Verständnis und der Auswertung von Luftaufnahmen, mit denen umliegende Schäden sowie die Stellen (nicht mehr existierender) Straßen entdeckt wurden, hat dazu beigetragen, das verdächtige Gebiet einzugrenzen.

 

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Bildunterschrift: Die Pak 40 im Garten der Villa Leeuwenhorst. Im Hintergrund sind Häuser zu erkennen. Die Pak 40 steht heute vor dem Rathaus in Valkenburg. Das Geschütz wurde 1989 wiedergefunden.

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