Ein Sonderkraftfahrzeug vor dem Fenster

Wir schauen staunend nach draußen und kleben mit der Nase am Fenster, bis wir schließlich hinausgehen und fragen, ob wir es uns näher ansehen dürfen. Letzte Woche war die Berührung mit der Vergangenheit noch plastischer als sonst bei unserer Arbeit, als ein Sonderkraftfahrzeug 251 neben unserem Büro auftauchte.

Dieses deutsche Halbkettenfahrzeug aus dem Zweiten Weltkrieg war für den Bodenkampf konzipiert. Es konnte zehn bis zwölf Infanteristen geschützt vor feindlichem Feuer auf das Schlachtfeld bringen. Außerdem waren vorne und hinten Maschinengewehre montiert. Dennoch war das Fahrzeug durch Mörsergranaten angreifbar, da es kein Dach hatte. Sobald eine Granate im Fahrzeug einschlug, saß die Besatzung in der Falle: Wenn die Soldaten versucht hätten zu fliehen, wären sie mit ziemlicher Sicherheit vom Feind erschossen worden, da die gepanzerten Fahrzeuge sie für gewöhnlich mitten aufs Schlachtfeld brachten.

Das Sonderkraftfahrzeug wurde von den deutschen Truppen auch im Mai 1940 eingesetzt. Hier sieht man, wie ein Sonderkraftfahrzeug in der Nähe von Wons in einen Graben gerutscht ist. Trotzdem ist der Schaden am Fahrzeug nicht allzu groß.

Geschrieben von Berdien de Wilde, Historiker bei AVG Explosieven Opsporing

Quelle Foto 2: Widerstandsmuseum Friesland, Foto 123748 (Mai 1940)