Untersuchung auf Blindgänger für neue Solarparks in Woensdrecht


Projektbeschreibung

AVG Explosieven Opsporing Nederland wurde beauftragt, zwei Gebiete auf mögliche Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zu untersuchen: den Standort Woensdrecht und den Standort Markiezaat. Der Grund dafür ist, dass an beiden Standorten ein Solarpark realisiert wird. Auftraggeber ist der „Klimaatfonds Nederland“, ein niederländischer Investitionsfonds, der mit dem Ziel gegründet wurde, die Realisierungsrate niederländischer Solarenergieprojekte zu erhöhen. Damit soll dem Klimawandel begegnet sowie saubere und bezahlbare Energie für jedermann erzeugt werden.

Sichtbare Einschläge von Artilleriegranaten
Da für beide Gebiete noch keine Voruntersuchungen vorlagen, hat sich unser Historikerteam sofort an die Arbeit gemacht. Es wurden sowohl in- und ausländische Archive als auch Literatur und Luftbilder aus dem Zweiten Weltkrieg herangezogen.

Die Luftaufnahmen zeigten Einschläge von Artilleriegranaten im Untersuchungsgebiet, was auf Kampfhandlungen vor Ort hinweist. Etwa 10-15 % der im Zweiten Weltkrieg abgefeuerten Granaten waren Blindgänger. Grund genug, das Gebiet als verdächtig einzustufen und die Durchführung von Untersuchungsmaßnahmen zu empfehlen.

Schwarzer Freitag in der Region Woensdrecht
Historische Aufzeichnungen belegen, dass in der Region Woensdrecht schwere Kämpfe stattfanden, bei denen im Oktober 1944 rund 1.000 deutsche und alliierte Soldaten getötet wurden. Berüchtigt ist der „Schwarze Freitag“ am 13. Oktober 1944. Dutzende kanadische Soldaten wurden an diesem Tag getötet, als sie einen Frontalangriff über das offene Feld unternahmen. Alles in allem eine Region, in der im Zweiten Weltkrieg viel passiert ist.

Erkenntnisse aus der Detektionsarbeit
Zunächst untersuchten wir im Frühjahr den Standort Woensdrecht und dann im Sommer den Standort Markiezaat. Während das Gebiet Woensdrecht keine interessanten Funde hervorbrachte, sah die Sache in Markiezaat ganz anders aus. Dort haben wir mehrere Granaten und Munitionsreste gefunden.

Am 10. November kamen Experten des Sprengstoffräumdienstes Defensie (EODD) vom niederländischen Verteidigungsministerium, um die vor Ort gefundenen Granaten unschädlich zu machen. Dies musste vor Ort geschehen, da die gefundenen Granaten mit einem Zünder mit einer so genannten vorgespannten Schlagbolzenfeder ausgestattet waren. Dies macht die Granaten sehr anfällig für Vibrationen. Da die Pipelinetrasse von Rotterdam nach Antwerpen direkt an das Untersuchungsgebiet grenzt, musste die Sprengung der Blindgänger mit den Pipelinebetreibern abgestimmt werden. Durch die gute Kommunikation und das umsichtige Handeln unserer Experten verlief alles sicher und reibungslos.

Mehr Informationen? Bitte kontaktieren Sie uns.

PROJEKTSTANDORT

Woensdrecht, die Niederlande

AUFTRAGGEBER

Klimaatfonds Nederland

AUSFÜHRUNG

AVG Explosieven Opsporing Nederland
(Kampfmittelbeseitigung)

JAHR

2022