Voruntersuchung Gemeinde Velsen durch AVG Kampfmittelbeseitigung


Projektbeschreibung

Oktober 2019 – Der Kampfmittelräumdienst AVG Explosieven Opsporing Nederland führt zurzeit in Velsen eine Voruntersuchung nach dem Vorhandensein konventioneller Kampfmittelreste aus dem Zweiten Weltkrieg durch. Dabei wird das gesamte Gemeindegebiet unter die sprichwörtliche Lupe genommen.

Velsen gehört zu den niederländischen Gemeinden, die im Krieg am stärksten von Kampfhandlungen betroffen waren. Die dort befindliche Hafenstadt IJmuiden wurde häufig durch alliierte Kampflugzeuge angegriffen – unter anderem mit 5 Tonnen schweren Tallboys und Disney-Bomben. In der Festung IJmuiden waren außerdem zahllose Bunker deutscher Truppen verborgen, die dazu beitragen sollten, eine Invasion der Alliierten an diesem Teil des Atlantikwalls zurückzuwerfen.

Für die Voruntersuchung wurden die unterschiedlichsten Quellen herangezogen, unter anderem The National Archives in Londen, das Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg und das amerikanische Luftwaffenarchiv in der Maxwell Air Force Base.

Es wurde eine Projektgruppe gebildet, um Erkenntnisse und Erfahrungen mit anderen Gemeinden, dem Kampfmittelräumdienst des Verteidigungsministeriums und Branchenkollegen auszutauschen. Zudem hatte AVG an einem Symposium zu diesem Thema in IJmuiden teilgenommen, bei dem Redner aus dem In- und Ausland zu Wort kamen. Dank der umfassenden Voruntersuchung von AVG erhielt die Gemeinde Velsen eine Übersicht potenzieller Risikostandorte, an denen sich möglicherweise konventionelle Kampfmittelreste aus dem Zweiten Weltkrieg befinden. Dadurch können Verzögerungen bei  Tiefbauprojekten infolge unerwarteter Funde von Munitionsresten künftig vermieden werden. Zudem kann die Gemeinde Velsen die Kosten für Bauprojekte besser einschätzen, da schon vor Beginn der Arbeiten bekannt ist, wo eine Suche nach konventionellen Kampfmittelresten durchgeführt werden muss oder nicht. Insgesamt ein spannendes und vielseitiges Projekt für AVG Explosieven Opsporing Nederland!